1954: Knabenkapelle

„Erziehung durch Schönheit ist Erziehung zum Gewissen“

 

Dieses Wort von Bernhard Häring auf einer internen Fortbildung der Marienpflege hat Sr. Clementia, der vor allem Sr. Bertina zur Seite stand, im Einvernehmen mit Direktor Sommer ermutigt, die Gruppenzimmer zu Wohnstuben auszugestalten, die Schlafsäle aufzuteilen und das Heim für Kinder mit Blumen, Bildern und möglichst verschiedenartigen Haustieren noch anregender zu gestalten.

Es entstanden auch neue Angebote: Ballett, Chor, Theatergruppen, Tanzen und sportliche Aktivitäten. Dazu die vielen Feste im Heim und in der Stadt, die Zeltlager und die Fahrten.

1954 wurde die weit bekannte Knabenkapelle im Benehmen mit Bürgermeister Rothmaier gegründet, die eine eminent heilpädagogische Bedeutung für das Selbstwertgefühl der jungen Musikanten hatte und das Waisenhaus weit in die Welt geöffnet hat. Schon 1958 startete die erste Auslandstournee nach Dijon in Burgund. Das größte Fest aber war 1956 die 125-Jahr Feier der Marienpflege unter großer Beteiligung der ganzen Stadt. Sie hat jahrzehntelang die Stadt Ellwangen nicht nur zuhause, sondern auch in Frankreich, Italien, England, Amerika, Skandinavien vertreten und dem Kinderdorf viele Freunde gewonnen.

Die Knabenkapelle wird 60!

Was hat die Knabenkapelle der Marienpflege seit 1954 nicht an Freude, an Erlebnissen und an heilpädagogischer Hilfe geschenkt! Wie oft hat sie das Kinderdorf und auch die Stadt fröhlich vertreten! Wie sehr hat sie dem Kinderdorf im Freundeskreis geholfen, neue Freunde zu gewinnen! Was hat sie nicht für die Integration der Marienpflege in der Stadt geleistet!

Im Jahr 1972 ist sie als „Jugendblasorchester“ für die Jungen und Mädchen der Stadt geöffnet worden und bald darauf in die städt. Trägerschaft übergegangen.

Das Jubiläumskonzert zum 50jährigen Jubiläum des Jugendblasorchesters Ellwangen am 14. Mai 2004 war eine Uraufführung unter Leitung von Werner Emmenecker: Die Komposition stammt von Steven Reineke, mittlerweile Dirigent in New York und Chicago. Die Idee entstand nach dem von Ulrike Schweikert geschriebenen Roman aus der Zeit der Ellwanger Hexenverfolgung „Die Hexe und die Heilige“. Die Kontakte zu Herrn Reineke kamen bei einer der Amerikareise 2003 zustande. Herr Emmenecker beendete seine Tätigkeit mit dem Jugendblasorchester nach über 30 Jahren im Oktober 2004.

Seither wird das städtische Jugendblasorchester von Dirigent Wendelin Dauser geleitet.

Am 17. Mai 2014 fand in der Stadthalle das Frühjahrskonzert stattfinden.
Auf dem Programm stand eine Auftragskomposition der Stadt Ellwangen für die 1250-Jahr-Feier. Der Komponist Thiemo Krass nennt sein Werk „Crossbreed", was in der Biologie eine „Kreuzung" verschiedener Dinge bedeutet. Darin steckt einerseits der Begriff „Kreuz" – ein sehr wesentliches Symbol für die Stadt Ellwangen – andererseits auch ein wunderbarer Nährboden für die unterschiedlichsten Bereiche, die Ellwangen in seiner Geschichte und Gegenwart zu einer Atmosphäre verhalfen, die die Stadt auszeichnet und zu etwas Besonderem macht.

Das zweite Hauptwerk des Abends war die Komposition „Die Hexe und die Heilige", die bereits zum 50jährigen Jubiläum unter Leitung von Herrn Emmenecker 2004 uraufgeführt wurde.

An der Ellwanger Basilika St. Vitus

Die Knabenkapelle