2000: Stabswechsel

Martin Schwer wird neuer geistlicher Direktor

Im Jahr 2000 ging nach 41 Jahren Direktor Knam mit 74 Jahren in den Ruhestand. Schwester Ingunde fiel die wichtige Aufgabe zu, Pfarrer Schwer in seine ihm bisher unbekannte Verantwortung für eine große Jugendhilfeeinrichtung einzuführen und ihn beratend zu begleiten.

Er trat ein schweres Erbe an: Ein Jugendhilfezentrum, das jahrzehntelang in Entwickung stand und enorm mit dem Namen und Engagement seines Vorjängers verbunden war. Eine Marienpflege, die sich konzeptionell weiterentwickeln musste und zugleich unter öffentlichem Druck stand. Vor allem aus finanziellen Gründen wurden bundesweit Teilbereiche von den Jugendämtern immer weniger belegt, so die Tagesgruppen und die stationären Angebote. Auch der Aufsichtsrat war in dieser Zeit besonders gefordert, zumal 2005 Pfarrer Patriz Hauser, der langjährige Vorsitzende, verstarb.

Es folgten schwere Schritte des Abbaus, betriebsbedingter Kündigungen, Verkäufe von Immobilien. Der Sanierungskurs war äußerst schwer, aber für die Konsolidierung und Zukunftssicherung unabdingbar.

 

Lawinenunglück in Schröcken im Februar 2003

Das war ein großer Schock, als bei einem Schullandheimaufenthalt eine mächtige Lawine vom Gipfel der Höferspitze aus 2135 Meter Höhe krachend auf das 700 Meter tiefer gelegene Haus Sonnenberg knallte, in dem sich eine Schulklasse zur Heimfahrt nach Ellwangen rüstete. Durch eine Kette unglaublicher Fügungen wurde keine einzige Person im Geringsten verletzt, obwohl das Haus ziemlich beschädigt wurde. Die bald eintreffende Bergwacht konnte nur feststellen: „Da ist ein Wunder geschehen. Eigentlich müssten jetzt alle tot sein!“ Wir selber konnten nur staunend danken.

Eine Woche später haben wir mit den Schröckenern, die uns beim Aufräumen der Trümmer und des Schnee´s selbstlos geholfen haben, aus ganzem Herzen „Nun danket alle Gott“ gesungen. Überhaupt haben wir seit 1960 auf unseren vielen abenteuerlichen Fahrten mit Tausenden von Kindern nie einen Unfall mit Personenschaden erlitten. Gottes Engel haben uns immer wunderbar behütet, beim Bergsteigen, beim Schilaufen, beim Radfahren, bei Bränden, bei den tausenden Arbeitsstunden auf der Baustelle, beim Baden oder wo auch sonst immer. Dankbar konnten wir Psalm 91 erfahren: „Gott hat seinen Engeln befohlen, sie mögen dich behüten, dass du deinen Fuß nie an einen Stein stössest“.