Marienpflege erhält DGSF-Qualitätssiegel als vierte Jugendhilfeeinrichtung bundesweit
Am Freitag, 4.4.2014 erhielt das Kinder- und Jugenddorf Marienpflege Ellwangen in Köln als vierte Jugendhilfeeinrichtung bundesweit eine besondere Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF). Dieser berufsübergreifende und bundesweite Fachverband für Systemische Therapie, Beratung, Supervision, Mediation, Coaching und Organisationsentwicklung hat mehr als 5.000 Mitglieder. Die Marienpflege darf nun das Qualitätssiegel „DGSF-empfohlene Einrichtung“ tragen und kann sich damit als besonders „systemisch-familienorientiert arbeitende Einrichtung“ ausweisen.
Ein konsequenter Weg über Jahre hinweg
In den letzten Jahren konnte die Marienpflege einen Personal- und Organisationsentwicklungsprozess durchführen, der das systemische Denken und Handeln in allen Arbeitsbereichen grundlegend einführte. Wesentlicher Meilenstein in der systemischen Ausrichtung war eine Orientierungshilfe für alle Mitarbeitenden im Jahr 2012: „Hey, da geht was! Systemischer Schwung im Denken, Fühlen und Handeln - unsere Vision und Strategie zur Entwicklung der systemischen Unternehmenskultur in der Marienpflege“. Im Sinne einer lernenden Organisation schaut die Marienpflege auf Ziele, Methoden, Haltungen und Sprache, Aufbau- und Ablaufstruktur, Kompetenzen einzelner Mitglieder und von Teams. Klare Regeln geben den Mitarbeitenden eine gute Orientierung, was von ihnen erwartet wird. Eine Dienstgemeinschaft benötigt zum Gelingen eine Kultur der Wertschätzung und Achtsamkeit.
Zur Vermittlung dieser systemischen Grundlagen fanden zahlreiche Fachtage, Fort- und Weiterbildungen statt, die inzwischen mehr als die Hälfte aller Fachkräfte der Marienpflege absolviert haben. Jede 5. Fachkraft habe inzwischen eine anerkannte Zusatzqualifikation erfolgreich abgeschlossen, beispielsweise als Systemischer Berater. Ausgewiesene Fachleute der DGSF haben diese Qualitätsentwicklung ermöglicht, vor allem Michaela Herchenhan vom WMC Bayern, das systemische Institut WMC in Bad Wurzach, Prof. Jochen Schweitzer aus Heidelberg und Prof. Eia Aasen aus London. Auch die reflektierende Zusammenarbeit mit der Jugendhilfe Creglingen und dem Kindersolbad Bad Friedrichshall wirkt sich qualitätsfördernd aus.
Vorstand Ralf Klein-Jung freut sich: „Viele Jugendämter und Kolleginnen und Kollegen im Arbeitsfeld melden der Marienpflege zurück, dass sich einiges spürbar verändert habe: Lösungen für individuelle Problemlagen werden mit Betroffenen erarbeitet und umgesetzt. Das christliche Leitbild wird im Alltagshandeln der Mitarbeitenden erfahrbar, Hilfeprozesse gelingen nah am Familiensystem, Klienten fühlen sich verstanden und ernst genommen, Netzwerkarbeit wurde in der Marienpflege ein Markenzeichen.“
Vor den in Köln versammelten über 150 bundesweiten Fachleuten dankte Klein-Jung allen Mitarbeitenden der Marienpflege für ihre Bereitschaft zu Veränderung und Entwicklung. Auch der Aufsichtsrat der Marienpflege habe diese konzeptionelle Entwicklung mitgetragen, finanzielle Mittel für Personalentwicklung freigegeben und damit eine zeitgemäße und qualitativ hochwertige Arbeit in der Jugendhilfe sichergestellt.