Jeder Mensch braucht den Anderen – von Anfang an. In unserem "Zentrum für Jugendhilfe" wollen wir Gesellschaftsfähigkeit, Offenheit und Vertrauen, die Grundbedingungen für das Menschsein sind, lernen, leben und einüben.
Als katholische Einrichtung der Erziehungshilfe sehen wir in der religiösen Erziehung einen Bestandteil der Gesamterziehung. „Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen“ (Lk 6,31). Die Ausrichtung an Jesus Christus, in dem die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes in unserer Welt erschienen ist, war von Anfang an Grundlage für die Marienpflege. Sie ist stets aktuelle Richtschnur unseres Handelns. Die daraus gewonnene Lebensauffassung ist uns Orientierung in der Arbeit, für das Miteinander in der Dienstgemeinschaft und für die Erziehung und das Leben mit den Kindern und Jugendlichen.
Jeder Mensch sehnt sich nach Anerkennung, Erfüllung und gelingenden Beziehungen. Diese Sehnsucht bleibt stark, auch wenn sie sich gegen enttäuschende Erfahrungen behaupten muss. Dieser Optimismus aus der christlichen Botschaft prägt unsere Glaubensüberzeugung und ist Motivation für unser Handeln. Wir gestalten und verändern, wir versuchen das und leisten so einen Beitrag, dass das in Jesus Angebrochene mehr und mehr erfahrbar wird.
Wir feiern im Rhythmus des Lebens
Dazu gehört das Feiern und Gestalten christlicher Feste im Jahreslauf sowie die religiöse Deutung wichtiger Ereignisse. Dazu gehört die Gestaltung des Tages und der Schulstunden, ebenfalls die Feier des Sonntags.
Wir deuten das Leben
Der christliche Glaube ist „für uns Menschen und zu unserem Heil“. Er gibt Orientierung im Leben.
Gerade auch in Situationen der Hilflosigkeit, Ohnmacht und Schuld zeigt uns der Glaube einen Sinnhorizont und einen Weg der Befreiung, des Trostes und der Vergebung.
Wir sind Anwalt des christlichen Glaubens
Glaube muss sich immer von Mensch zu Mensch vermitteln. „Es muss sich jemand dafür stark machen.“ Dazu braucht es das glaubwürdige Vorleben und in der eigenen Position den Willen, sich mit Fragen des Glaubens auseinanderzusetzen. Glauben ist nie etwas Fertiges. Suchen und Fragen, Hoffen und Zweifeln sollen und dürfen vorkommen.
- Die Weitergabe des Glaubens und ein glaubwürdiges Vorleben und Vermitteln von Glaubenshaltungen ist die gemeinsame Aufgabe aller.
- Die Schwestern haben neben dem pädagogischen auch einen geistlichen Auftrag. Die franziskanische Spiritualität unserer Ordensschwestern prägt ihr Leben und das der Marienpflege.
- Die Satzung der Marienpflege sieht für die Position eines Direktors einen Priester vor. (Geändert 2005) Das soll zeigen, dass die Ermutigung und Befähigung zu einem Leben aus dem Glauben auch zur Leitungsaufgabe gehört.
Vielfalt der Glaubens- und Lebenswelten
Weder Kinder und Jugendliche noch MitarbeiterInnen kommen aus einheitlichen Glaubenswelten. Es gibt Konfessions- und Religionsverschiedenheit und ganz unterschiedlich dichte Berührungspunkte mit Glauben und Kirche. Der Aufbau und die Pflege einer geistlichen Lebenskultur fordert uns heraus. Daran zu arbeiten ist unser Auftrag.
Fragen des interreligiösen und interkulturellen Lernens finden bei uns Berücksichtigung.