Der Kinder- und Jugenddorfrat bildet sich aus Gruppensprecherinnen und Gruppensprecher aller stationären Wohngruppen in unserer Einrichtung.
Die Gruppensprecher*innen werden immer zum Schuljahresbeginn neu gewählt. Ihre Aufgaben bestehen darin, die Belange, Wünsche und Anregungen ihrer Gruppenmitglieder zu vertreten, in die Sitzung einzubringen, Informationen weiterzugeben und an der Umsetzung der Anliegen mitzuarbeiten.
Die Gruppensprecherinnen und Gruppensprecher treffen sich auch einmal pro Monat zu einer Sitzung im Kinderdorf.
Der Kinder- und Jugenddorfrat nimmt jedes Jahr am Caritas-Jugendforum teil, welches innerhalb von Baden-Württemberg immer von einer anderen Jugendhilfeeinrichtung ausgerichtet wird.Oft hat sich unser Kinder- und Jugenddorfrat bei dem Forum mit einem selbstgestalteten Workshop beteiligt, diesen vorbereitet und vor Ort mit anderen Kindern und Jugendlichen durchgeführt.
Rückblick Schuljahr 2023/2024
Seit Herbst 2023 gibt es eine neue Partizipationsbeauftragte: Sophie Kleinmann. Sie ist verantwortlich für den Kinder- und Jugenddorfrat, der im Vorfeld eine neue konzeptuelle Ausrichtung erfahren hat. Unterstützt wird sie bei ihrer Arbeit durch Johannes Ziegler. Teil der neuen Konzeption ist ein neuer klar strukturierter Ablauf und die Verteilung verschiedener Rollen an die Kinder und Jugendlichen. Diese übernehmen z.B. die Funktion von Zeitwächter*in, Protokollant*in, Vorsitzende*r, Regelwächter*in oder Ratsmitglied. Durch die gemeinsamen Aufgaben, Abläufe und Regeln lernen die Kinder und Jugendlichen automatisch auch etwas über Gestaltung demokratischer Politik und Sozialkompetenz im gemeinsamen Miteinander. Der Rat selbst setzt sich aus den jährlich neu und geheim gewählten Gruppensprecher*innen und Stellvertreter*innen zusammen. Somit sind i.d.R. 1-2 Personen als Stellvertreter*innen ihrer jeweiligen Wohngruppe anwesend. Auch hier wurde nochmal neu besprochen und durchdacht, was die Aufgaben und Funktionen in dieser Position sind.
Die Sprecher*innen und Stellvertreter*innen sind vor allem Ansprechpartner*innen für die Kinder und Jugendlichen ihrer Wohngruppen und geben die Informationen aus dem Rat auch an die Gruppen zurück. Sie nehmen an den Ratssitzungen Teil und erhalten damit die Chance ihren Alltag aktiv mitzugestalten und an den Aktionen des Rates teilzunehmen. Dazu gehören z.B. eine Weihnachtsfeier, ein Abschlussessen und die Teilnahme am Caritas Jugendforum. Neben der strukturellen Arbeit zu Beginn des Schuljahres, wurden die Themen der Kinder und Jugendlichen aufgenommen und von der Partizipationsbeauftragten an die entsprechenden Stellen herangetragen. Die jeweiligen Rückmeldungen gehen dann auf demselben Weg zurück an den Rat. Wichtige Themen waren z.B. dieses Jahr die Gestaltung des Sportplatzes, W-Lan-Verbindung, Mitbestimmung beim Speiseplan oder gemeinsame Aktivitäten. Darüber hinaus wurden auch inhaltliche Themenschwerpunkte von der Beauftragten selbst gesetzt. Zu Beginn des Schuljahres stand hier vor allem das Beschwerdemanagement im Vordergrund. Das Thema wurde ausführlich im Rahmen einer Ratssitzung besprochen.
Ergebnisse daraus waren ein neuer Kummerkasten, die Anregung einer Kummerkasten-E-Mail-Adresse, das Vorhaben die Neuwahl von Vertrauenspersonen anzugehen sowie die Erarbeitung einer ausführlichen Übersicht zu den verschiedenen internen und externen Beschwerdewegen. Diese hängt nun in allen Wohngruppen aus. Eine Kleingruppe aus dem Rat hat außerdem ein passendes Poster zu diesem Thema gestaltet und im Verwaltungsgebäude ausgehängt.
Anschließend wurde das Thema Kinderrechte in den Fokus gerückt. Dazu wurde im März eine anonyme Online-Befragung unter den Kindern und Jugendlichen der Einrichtung durchgeführt. Die Ergebnisse wurden in der Gruppenleiterkonferenz, dem Fachdienst und im Kinder- und Jugenddorfrat vorgestellt. Daraus wurden mehrere Aktionen abgeleitet. Zunächst wurde mithilfe eines von den Kindern selbstgestalteten Wahlzettels eine geheime Wahl der Vertrauenspersonen durchgeführt. Zwei Kolleg*innen aus dem stationären Bereich haben die Wahl für sich entschieden. Außerdem hat der Kinder- und Jugenddorfrat sich mit einem Stand zum Thema Gewalt und Mobbing am Kinderdorffest der Marienpflege eingebracht. Es wurde ein Plakat mit Hilfsangeboten gestaltet (welches inzwischen beim offenen Medientreff ausgehängt ist), der Kinder- und Jugenddorfrat vorgestellt und ein Schredder als Sorgenfresser aufgebaut. Außerdem hat der Rat Interviews zu dem Thema aufgenommen und diese beim Fest anonymisiert abgespielt. Geplant für das nächste Schuljahr ist eine Aktion zum Thema Umweltschutz, z.B. eine Müllsammelaktion o.ä.
Auch die Willkommensmappe wurde überarbeitet und mit der Gruppenleiterkonferenz abgestimmt. Nach einigen letzten Überarbeitung wird diese dann auch im Kinder- und Jugenddorfrat im nächsten Schuljahr besprochen und danach offiziell an die Wohngruppen ausgegeben.
Desweiteren haben sich unser Vorstand Ralf Klein-Jung und Bereichsleiter Markus Genger Zeit genommen, sich um die Belange der Kinder und Jugendlichen zu kümmern. Themen waren z.B. die Regeln zu Haustieren auf den Wohngruppen oder die Planung des Sommerferienprogramms.
Das Ende des Schuljahrs konnten alle gemeinsam im Restaurant „Goldener Adler“ in Ellwangen ausklingen lassen. Mit insgesamt 20 Teilnehmer*innen war auch dieses, wie die Ratssitzungen selbst, gut besucht. Alle Teilnehmer*innen haben für ihr diesjähriges Engagement auch eine Teilnahmeurkunde erhalten.